Wer klar spricht, wird auch gehört und verstanden

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Die Präsidentin des Parlamentes der Republik Kosova und Interimspräsidentin, Vjosa Osmani, besuchte erfolgreich die Schweiz. Sie sprach deutlich und klar und hörte auch viel zu. Die Kosovaren im Alpenland sind mit ihrem Auftritt sehr zufrieden
Die Schweiz verbindet mit Kosova unsere Diaspora, die mittlerweile in dritter Generation in der Schweiz lebt und die vielen bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Staaten.
Während ihres Besuchs traf sie verschiedene Persönlichkeiten aus der Diaspora und der Schweiz. Dabei und hinterliess sie bei uns allen den Eindruck einer engagierten und überzeugten Politikerin. Sie erfüllt voll die Rolle eines hochrangigen Staatsoberhauptes. Vjosa Osmani machte klare Ansagen und unterstrich immer wieder, dass sie und die Bewegung Vetvendosje nach den Wahlen in Kosova gestärkt wurde und sie sich verpflichtet hat, die negativen Phänomene im Kosovo, wie die Korruption, die fehlenden Perspektiven für die Jugend und die Pandemie energisch zu bekämpfen. Weiter will sie das Land auf dem Weg zu einer Integration in der europäischen Gesellschaft zu orientieren. Sie machte klar, dass der Dialog mit Serbien wichtig sei, jedoch nicht als oberste Priorität angeschaut wird, weil das Land zuerst die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in den Griff bekommen muss. Sie machte auch klar, dass für die Fortsetzung des Dialogs ein Reset braucht, um die Fehler der Vergangenheit zu beseitigen, die das Land in eine ausweglose Lage gebracht hätten. Pläne und Entwürfe, die bisher vorliegen würden das Land unregierbar machen, was niemanden dienen würde und am wenigsten den Menschen in Kosova. Eine Änderung der bestehenden Grenzen lehnte sie in ihren Voten mehrmals entschieden ab. Diese unüberlegten Pläne gefährden den Frieden und die Stabilität in der Region.
Die meisten Reaktionen auf die Treffen mit Schweizer Politikern waren mehr als beeindruckend. Frau Osmani sprach fliessend und überzeugend. Manchmal hinterliess sie den Eindruck einer eisernen Lady, die Klartext redet und weiss wovon sie spricht. Das ist in dieser gegenwärtigen Lage wahrscheinlich auch sehr notwendig, denn die Wählerinnen und Wähler erwarten Fortschritte und Transparenz, um das Vertrauen in den Staat und seinen Institutionen zurückzugewinnen. Die Bevölkerung in Kosova braucht Veränderungen, eine Perspektive und will eine Politik, die die Korruption auf allen Ebenen des Staatsapparates und der Gesellschaft ausrottet und nachhaltige Entwicklungen anstösst.
Ihr Besuch wurde mit grossen Erwartungen und einer gewissen Genugtuung auch von unserer Diaspora verfolgt. Die meisten in diesem Alpenland lebenden Kosovaren verfolgten mit grosser Begeisterung ihre Auftritte. Endlich war da jemand, die das Land Würdevoll vertrat.
Ihr Besuch wurde auch als eine Chance gesehen, die Werte des albanischen Volkes asu dem Kosova und das Leiden dieser Menschen der Schweizerinnen und Schweizern näher zu bringen. Ich Besuch, so der Eindruck, brachte zwei Völker mit alten Kulturen näher zusammen, die ziemlich lange brauchten, um ihre unterschiedlichen Mentalitäten in Einklang zu bringen.
Doch nun zurück zum Besuch von Frau Osmani in der Schweiz. Ich bin überzeugt, dass in verschiedenen Treffen mit der Diaspora und Schweizerinnen und Schweizer, Vjosa Osmani genauso dieses Phänomen des Zusammenlebens bestens mitbekommen hat.
Das wird ihr sicherlich auch als Anreiz dienen, ihren Weg fortzusetzen, um den Staat Kosovo in ein anderes Licht erscheinen zu lassen und mit der grossen Unterstützung der Schweiz auch voranzukommen. Ich glaube, dass sie sich mit einer hervorragenden Einstellung präsentiert hat und sich einen besonderen Respekt als eine renommierte und mutige Politikerin geholt hat. Wer es wagt zu sagen, dass die EU teilweise ohne Grund den neuen Staat isoliert und die Menschen darin einschränkt, sich frei bewegen zu können, um vollwertiges Teil einer neuen wirtschaftlichen und politischen Entwicklung sein zu können. Unter dieser Isolation und mangelnder Bewegungsfreiheit infolge einer restriktiven Visumspolitik, leidet die Jugend und damit auch die Glaubwürdigkeit der EU.
Der Autor Enver Gashi ist ein Journalist, der in freiwilliger Arbeit sein Internetportal „Shtegu.com“ betreibt. Sein Ziel ist seine albanischen Landsleute mit Information über die aktuelle Situation in der Schweiz und in der Welt zu versorgen. Er schreibt über Themen aus dem Kosovo, Albanien und Mazedonien, aber auch aus der Schweiz und der Welt. Seine Figuren Hans und Hasan stehen stellvertretend für seine beiden Seelen in einer Brust!